Am Samstag den 01. August 2020 war es wieder soweit. Der Vorstand der IGH M-V e.V. hat nun bereits zum sechsten Mal zum Haflingerfestival nach Zarnewanz bei Tessin eingeladen. Acht Reit- und Fahr-Teams sind der Einladung gefolgt und sind bei bestem Wetter erfolgreich beim „133 El Bedavi XXII CUP“ gestartet. Darunter waren wieder viele schon bekannte Gesichter aber auch einige Neustarter. Sehr gefreut hat uns die CUP-Teilnahme von Fahr-Team 8 Rico Beyer und Winnie + Tilo Herrmann mit ihren Haflingern Uranja und Abendlicht und von Jessica Herbold und Lena Rieckhoff als Reit-Team 7 mit ihren Haflingern St. Martin und Adonis-P. Moderiert wurde der Tag wieder von Holger Reimer unserem IGH-Vorsitzenden, der immer die richtigen Worte findet und den Tag unvergesslich macht. Der CUP bestand wie auch im letzten Jahr aus den Disziplinen: Vorstart (Prüfung der Ausrüstung/ Sicherheit/Frage zur Rasse Haflinger), Geländetrail mit zu findenden Stationen wie Indianischer Fragenbaum wo die Teams 7 Fragen beantworten mussten und Stationen mit ausgehängten Listen mit Wortfragmenten zur Findung eines Lösungswortes zum Thema Pferd, der Gelassenheitsparcours auf dem Festplatz mit Teambenotung und final mit dem Hufeisenwerfen als Teamleistung. Jede Disziplin wurde mit Punkten bewertet und ein Sieger-Team für den El Bedavi CUP ermittelt. In diversen Einzelwertungen gab es weitere Preise für die Längste Anreise mit dem Pferd per Kutsche oder Anreise geritten, für Gelassenheitsparcours, für Hufeisenwerfen und neu dazugekommen für das Strohballenrodeo. Somit sind alle großen und kleinen Teilnehmer schlussendlich auf ihre Kosten gekommen.
Als Gast durften wir wieder Otto Schmicker begrüßen, der mit seinen langjährigen Erfahrungen aus dem aktiven Fahrsport als Vorstarter für den CUP fungierte und alle Teams in Sachen Ausrüstung/Sicherheit/Frage zur Rasse Haflinger prüfte und den Start freigab. Dabei konnte das Team 7 „die gekörten Wallache vom Rosenhof“ mit Lena Rieckhoff und Jessica Herbold die Höchstpunktzahl erreichen. Alle Teams gaben sich für den CUP selbstkreierte spaßige Team-Namen wie z.B. „Hafokalypse“.
Viele CUP Teilnehmer aus 2019 waren dieses Jahr gespannt ob Adrien Stache wieder die Station Indianischer Fragenbaum betreut. Auch dieses Jahr hat er uns als Gast die Zusage gemacht dem Verein zu helfen. Mit seinem Wegbegleiter Jan ritten sie mit ihren Pferden Cloud und Amigo über 65 km durch abenteuerliche Recknitzniederungen bis nach Zarnewanz. Beim Indianischen Fragenbaum konnten vier von acht Teams die volle Punktzahl erreichen (dazu gehörten z.B. das Team 4 „Die Weißwurschtgalopper“ mit Anne, Marlene und Luise Hänisch und Anna Keck, auch Team 1, 2 und 8 hatten volle Punktzahl).
Im Geländeparcours, der sich über ca. 10-12 km erstreckte, konnten alle Teams Ihre Buchstabengruppen finden und hatten alle die richtigen Lösungswörter wie Weidelgras, Prärieschoner, Pferdeflüsterei u.a. parat, selbst Fahr-Team 5 „Die alten Krieger“ mit Fiete Dittmann und Erhard Fenske, die die falschen Buchstaben notierten hatten am Ende das richtige Lösungswort „Dutchofen“ gefunden.
Wieder auf dem Festplatz angekommen absolvierten alle Fahr- und Reit-Teams den Gelassenheitsparcours, dabei war entscheidend, dass alle Team Mitglieder möglichst gelassen durch den Parcours reiten/fahren und das Team dabei auch nach Team-Lösungen sucht wie z.B. dass ein sicherer Reiter den Reitanfänger oder das unerfahrene Pferd unterstützt und Hilfen gibt. Das Podest und der zu umrundende Heuballen waren die schwierigsten Elemente. Die Reiter mussten auf dem Heuballen absteigen und ihr Pferd von oben herumführen dann wieder aufsteigen und weiterreiten. Am Ende des Parcours wurde noch aus aktuellem Anlass die schrägste Maske vorgestellt und bewertet. Dabei gab es tolle kreative Ideen. So hatte Team 2 als Maske durchsichtige Schutzschirme mit den Nasen- und Maulfotos ihrer Haflinger, die nach der Musik von „Spirit“ präsentiert wurden, so gab es an die Maske drappierte Hasenohren oder bei den Weißwurschtgaloppern Tiroler Filzhüte mit an den Masken drappierten Weißwürsten. Mariteam überzeugte mit Streifenmodell und Hafokalypse mit authentischen Gasmasken und viele rosa Röschen gab es auf den Masken vom Rosenhof. Alle Teams haben bei der Gelassenheit sehr gute Leistungen gezeigt. Die Höchstnote von 10 Punkten konnte das Reit-Team 2 „Hafigirls goes wild“ und das Fahr-Team 8 „Die Hasenbande“ holen. Fünf weitere Teams erreichten die Benotung 8 Punkte (Team 1, 4, 5, 6, 7).
In der Disziplin „Hufeisenwerfen“ musste jedes Team 20 Würfe absolvieren. Das Fahr-Team 3 „die Chaoten“ mit Jens Barske und Robert Jackwitz konnte hier die höchste Trefferzahl von 7 erreichen. Gefolgt wurden sie von Team 2 und Team 6 „Mariteam“ mit je 6 Treffern.
Am Nachmittag fand dann die Siegerehrung zum „133 El Bedavi XXII CUP“ statt. Sieger des CUP‘s und Titelverteidiger wurde das Team 2 „Hafigirls goes wild“ mit 26 Punkten mit den Teilnehmern Susan Peters, Caroline Haß und Nicole Uhlmann und ihren Haflingern Mondlicht, Minny und Mette. Den zweiten Platz belegte das Team 8 Rico Beyer und Winnie Herrmann und zum dritten Platz konnten wir dem Team 6 Maria Reimer und Birgit Reimer gratulieren.
In der Einzelwertung „Gelassenheitsparcours geritten“ ging der Wanderpokal an Lina Uhlmann mit Haflingerstute Mette und Hannah Peters mit Haflingerstute Mondlicht mit 8 von 10 Punkten. Beide noch sehr junge Teilnehmerinnen (11 und 12 Jahre) zeigten einen extrem gelassenen Parcours besonders die schweren Elemente wie Podest und Heuballen wurden mit Bravour gemeistert und man konnte sehen, dass sie sich auf diese Prüfung mit ihren Pferden ernsthaft vorbereitet hatten. In der Einzelwertung „Hufeisenwerfen“ haben 6 Gruppen teilgenommen wobei „Die Braunen Hühner“ mit 7 Treffern von 15 Würfen den Wanderpokal nach Neu Mistorf holen konnten. Ganz besonders hervorzuheben ist auch die Einzeldisziplin „Längste Anreise geritten“ und „Längste Anreise mit der Kutsche“. Diese Disziplin bedarf eines guten Trainings der Pferde. Sieger „Längste Anreise mit der Kutsche“ 2020 wurden Anke und Silvio Braun mit den Haflingern N.Knockando und Nevis. Sie legten 38,5 Kilometer zurück und bekamen den Wanderpokal überreicht. Unter den Reitern ging der Wanderpokal für die „Längste Anreise geritten“ an Caroline Haß mit Haflingerstute Minny, Susan Peters mit Haflingerstute Mondlicht und Nicole Uhlmann mit Haflingerstute Mette. Sie legten 32,7 Kilometer mit den Pferden bis Zarnewanz zurück. Wir finden das sind beachtliche Leistungen, die zeigen was unsere Haflinger so alles drauf haben. Voller Spannung wurde eine neue Einzeldisziplin erwartet „Das Strohballenrodeo“. Nachdem alle ihre Pferde ausgespannt, versorgt und aufgestallt hatten durften sich nun die Teilnehmer im Strohballenrodeo messen. Auf Zeit mussten diverse Heu- und Strohballen überwunden werden. Dazu gab es am Beginn etwa eine Strecke von 5 m wo man in Schrittmanier vor der Jury langschreiten musste, durch Werfen des Lasso’s wurde der Start markiert und dann mussten die Hürden überklommen werden. Technik war da alles. Für die Schrittmanier im Jury-Bereich waren die Teilnehmer extrem erfinderisch, so gab es spaßige Einlagen mit Handstand gehend, Tanzeinlagen, Moonwalker mit Bauchwelle und vieles mehr. Sieger mit Abstand wurde Robert Jackwitz mit 13,03 Sekunden. Er wurde gefolgt von Marthe Repp und Silvio Braun. Für den Sieger als Sachpreis gab es einen großen Stall-Besen. Auf diesem ritten dann die drei Platzierten aus der Arena J. Nicht unerwähnt bleiben soll Philipp Hänisch, der mit Sohn Leopold Huckepack die Strohballen fehlerfrei überwunden hat.
Weitere Ehrungen, die vorgenommen wurden, waren für Heidi und Peter Reißig als unsere ältesten aktiven Teilnehmer, die nun schon zum sechsten Mal das Hufeisenwerfen organisiert haben. Wir ehrten auch unsere jüngste aktive Teilnehmerin Luise Hänisch mit Wölkchen, die den Geländetrail allein mitgeritten ist (2019 wurde sie noch von Anne Hänisch an der Hand geführt). Eine tolle Entwicklung und eine tolle Leistung! Ein Dankeschön ging auch an unsere Gäste Otto Schmiker und Adrien Stache, die unsere tolle IGH Tasse bekamen.
Gegen 17 Uhr klang der Festival Tag aus, ein etwas anderes Fest wegen der Corona Randbedingungen. Dennoch waren alle Teilnehmer beglückt, dass wir das Fest durchgeführt haben und jeder hat für 2021 bestimmt viel Mut und Antrieb erfahren, um die Pokale und Titel zu verteidigen.
Wir möchten uns bei allen Teilnehmern, Helfern, Betreuern, unserer Jury (Katrin Wolter, Otto Schmiker, Werner Reimer), unseren Sponsoren (Andrè Zabel, Daniel Bülow, Birgit und Werner Reimer, Anke und Silvio Braun, Peter Kautz) und allen namentlich nicht genannten Freunden des Haflingers bedanken, dass dieses Fest wieder möglich wurde und so erfolgreich gelaufen ist.
In Anerkennung Eurer aller Leistungen EURE Organisatoren und IGH Mitglieder Anke und Silvio Braun,
Text Anke Braun und Fotos Anke Braun, Nicole Uhlmann, Susan Peters – www.hof-kleinpommern.de www.ighaflinger.de im August 2020.